"Mir leiden?s nimehr! Mir leiden?s nimehr, mag kommen, was will." - da die nächste Revolution wahrscheinlich kurz bevorsteht, schauen Sie lieber schnell die Kurzfassung von Gerhart Hauptmanns naturalistischem Sozialdrama an - bei SOMMERS WELTLITERATUR TO GO in nur zehneinhalb Minuten.
 
Maschinen nahmen Menschen die Arbeitsplätze weg, das klingt nach heute, war aber schon Mitte des 19. Jahrhunderts der Fall, und zwar bei den schlesischen Webern. Da es damals weder Umschulung, Sozialpakete noch ein bedingungsloses Grundeinkommen gibt, versuchen die Betroffenen einfach gegen die maschinelle Konkurrenz anzuarbeiten, allerdings verhungern sie dabei schlichtweg. Die Weber entzünden sich mit Hilfe eines revolutionären Liedes quasi selbst und es kommt zu einem Aufstand. Die bisher brav buckelnde Unterschicht erstürmt das Anwesen des örtlichen kapitalistischen Ausbeuters Dreißiger und nimmt sich, was sie kriegen kann. Dann schaltet der Autor des Werkes in die Hütte des älteren, extrem armen, ja sogar einarmigen Hilse. Auf Grund seiner Frömmigkeit hat er sich natürlich nicht am Aufstand beteiligt und besteht darauf, sich an seinen Webstuhl zu setzen, wo er prompt zum Kollateralschaden wird, als das Militär die Ordnung wiederherstellt. Das ist von Seiten Hauptmanns vor allem eine Kritik an der opioiden Funktion der Religion angesichts von Ungerechtigkeit und Unterdrückung, aber hart ist es trotzdem. Überhaupt hat das Werk wenig Tröstliches, sondern ist in erster Linie hammerharte, naturalistische Sozialkritik, die der deutsche Kaiser dem Autor Zeit seines Lebens nicht verziehen hat.
 
"Das Ausland hat sich gegen uns durch Zölle verbarrikadiert. Dort sind uns die besten Märkte abgeschnitten, und im Inland müssen wir ebenfalls auf Tod und Leben konkurrieren, denn wir sind preisgegeben, völlig preisgegeben." (sagt der arme reiche Kapitalist Dreißiger in DIE WEBER. Man hats echt nicht leicht, als Industrieller)
 
Informationen für Lehrer:
Handys weg, Deutschlektüre? Michael Sommer geht einen anderen Weg: Zusammen mit einem riesigen Playmobilensemble, verständlicher Sprache und viel plattem Humor holt er Schüler*innen und Student*innen da ab, wo sie ohnehin unterwegs sind: im Internet. In seinen Videos stellt er die Figuren und die Handlung der wichtigsten Werke der Weltliteratur in kompakter und unterhaltsamer Weise vor.
 
Das Video eignet sich als Einstieg in die Behandlung des Stückes, als Kurzinformation dazu oder auch als Zusammenfassung bzw. Wiederholung vor einer Klausur oder Prüfung.
 
Für sein Projekt SOMMERS WELTLITERATUR TO GO wurde der Theatermacher und Literaturwissenschaftler Michael Sommer 2018 mit einem Grimme-Online-Award in der Kategorie "Kultur und Unterhaltung" ausgezeichnet.
		 
		
		
		
		
		
				
				
	
		
		Suche nach diesem Verfasser
		
	
	
		
		
	
	
		Medienkennzeichen: 
		Sekundarstufe I und II
	
	
		Jahr: 
		2016
	
	
		Verlag: 
		Hamburg, Filmsortiment
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		Aufsätze:
		Zu diesem Aufsatz wechseln
		
		
	 
	
	
		
		
	
	
	
		
		Diesen Link in neuem Tab öffnen
		
		
			Mehr...
			
		
	 
	
	
		Interessenkreis: 
		Suche nach diesem Interessenskreis
		Deutsch
	 
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		Beschreibung: 
		11 Minuten
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
	
	
	
	
	
		
		Suche nach dieser Beteiligten Person
		
	
	
		Sprache: 
		Deutsch
	
	
		Originaltitel:
		Die Weber to go
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		Mediengruppe: 
		eVideo