"Der Frühling ist vor der Tür, geh auch einmal hinaus in die Welt und erwirb dir selber dein Brot." - das gilt für den jungen Müllerssohn, der die Hauptfigur dieser Erzählung ist, aber genauso natürlich für Sie, deshalb halten Sie sich bitte nicht lange auf, sondern informieren Sie sich doch einfach in zehn Minuten über das Wichtigste aus diesem Hauptwerk der Romantik.
Als der geigenspielende Müllerssohn von seinem Vater vor die Tür gesetzt wird, läuft er einer Frau über den Weg, die eigentlich eine Nummer zu groß für ihn ist. Aber weil ihm ein Gärtnerjob in ihrer unmittelbaren Nähe in den Schoß fällt, pflegt er seine Verliebtheit zu ihr aus der Distanz. Es scheint, dass sie dafür sorgt, dass er völlig ohne Ehrgeiz einen noch besseren, diesmal sogar mit Arbeitsbefreiung verbundenen Posten erhält, aber dann macht es BUM: Er sieht sie mit einem anderen Typen, woraufhin für ihn feststeht, dass sie wohl vergeben ist - auf die Idee, sie mal zu fragen, kommt er nicht, aber die Eignung von Sprache als Kommunikationsmittel in Beziehungen wird ja ohnehin oft überschätzt. Jedenfalls bricht er jetzt völlig mit seiner kleinbürgerlichen Existenz und macht sich auf nach Süden, so dass die Geschichte sich zu einem echten vormodernen Roadmovie wandelt. Er irrt umher, wird als Anhalter mitgenommen, checkt nix, erfährt große Gastfreundschaft, glaubt immer, seine Angebetete in der Fremde zu finden, aber am Ende wartet die natürlich zu Hause auf ihn. Und jetzt kommt der Hammer: Er heiratet sie und rückt gesellschaftlich zur Schlossallee vor, wird also für seine ganze planlose Aktion noch belohnt! Hier wird das Nixtun zum Ideal erhoben! Und das Geigenspiel! Diese Lektüre ist aus kapitalismuspädagogischer Sicht überhaupt nicht zu empfehlen.
"Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt." (AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS. Dem ist nichts hinzuzufügen.)
Informationen für Lehrer:
Handys weg, Deutschlektüre? Michael Sommer geht einen anderen Weg: Zusammen mit einem riesigen Playmobilensemble, verständlicher Sprache und viel plattem Humor holt er Schüler*innen und Student*innen da ab, wo sie ohnehin unterwegs sind: im Internet. In seinen Videos stellt er die Figuren und die Handlung der wichtigsten Werke der Weltliteratur in kompakter und unterhaltsamer Weise vor.
Das Video eignet sich als Einstieg in die Behandlung des Stückes, als Kurzinformation dazu oder auch als Zusammenfassung bzw. Wiederholung vor einer Klausur oder Prüfung.
Für sein Projekt SOMMERS WELTLITERATUR TO GO wurde der Theatermacher und Literaturwissenschaftler Michael Sommer 2018 mit einem Grimme-Online-Award in der Kategorie "Kultur und Unterhaltung" ausgezeichnet.
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Medienkennzeichen:
Sekundarstufe I und II
Jahr:
2015
Verlag:
Hamburg, Filmsortiment
Aufsätze:
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Interessenkreis:
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Deutsch
Beschreibung:
10 Minuten
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Sprache:
Deutsch
Originaltitel:
Aus dem Leben eines Taugenichts to go
Mediengruppe:
DVD